hab erfahren, dass ich unter engländern wohne. aha. immer wieder. wohne immer neben engländern mit denen ich essigchips teile. darunter der schwule frisör, der grade eine party in den unteren stockwerken gibt und mir grade 2 küsschen hier und 49 küsschen dort gegeben hat. er sagte 166 euro sind definitiv zuviel für einen haarschnitt bei tony & guy und ich soll auf jeden fall zu ihnen am montag erscheinen. derweil kam ein eiteres schwulenpaar beglückt aus unserem gartengebüsch hervorgetaumelt. ich hab meinen martini gesponsored und mit dem regisseur gesprochen, den ich schon vor 2 jahren auf einer party kennengelernt habe. er filmt rauchende frauchen. wir hören japanische musik und wischen die schlafenden jungs auf den frisörstühlen wach. dann muss ich noch 394 abschieds-gute-nacht-küsschen den menschen geben die ich nicht kennen, denen ich aber als beste freundin der schwulen frisören vorgestellt werde und stelle am schluss fest, dass niemand mich will, weil ich schwul bin, oder nein sie. dafür gabs heterosexuelle kameramänner ohne haarschnitt. seltsam.
davor war ich auf der gala des abends. wir haben job-angebote von diversen agenturen, trotz verpatzem 1. platz, ausserdem unser eigeninitiatives jobangebot. wir werden vorerst unserer prägung des klamottenkonsums nachgehen und alles anprobiere nwas in berlin möglich ist. auf mit einem mann. den haben wir, trotz heterosexuell gefunden. samt freund. sehr gutaussehendem freund. beim cafe im department store. wow. mir gehts gut. die kampagnenidee war definitiv gut. wenn auch zu flüchtig umgesetzt am schluss. also auf der mercedes-kampagne.
die kioskbesitzer fragen mich wieso ich sie anschreie, bei der frage wie der laden läuft, 8 euro der martini. geht echt nicht. irritiert erzähle ich von der lauten musik vom werbekongress. zum vollkommenen überdruss beginnt gerade meine textausgabe manuell laut meinen text aus dem computer laut vorzusprechen mit englischem akzent. perfekt!
electro_cute - 14. Jun, 13:49
unbeabsichtigt bin ich wieder eine runde weiter. meine idee von allen angenommen. bejubelt. ja, ich seh mich schon mit allen preisen auf der tribüne. den headhunter die hand schüttelt, natürlich einige sanft abweisen. ich bin sein star. aber aufgrund physischem kompetenzverlust haben wir den schluss verfehlt. ich stand vor der jury, der zettel in der hand zittert, die gesamte optik verschiebt sich 12 grad mit einem mosaikeffekt.
die jury besteht aus 10 aussagekräftigen agenturen, die uns skeptisch begutachten. die idee der headlines mit der suche nach einer gutaussehenden politikerin wurde von den männlichen prüfern dankbar und schmunzelnd angenommen. im gegensatz zu den politischen damen vom bundesministerium. aufgrund dieser fakten, die uns erst nach der präsentation eingefallen sind, haben wir den 1. platz knapp verfehlt. kein headhunter stand am ausgang und drückte uns sanft seine visitenkarte in die hand. kein teamchef klopfte uns stolz auf die schulter. frustriert stürzen wir uns in die fluten des samstagsverkehrs und genießen die letzten sonnenstrahlen unserer ereignissreichen 3 tage.
electro_cute - 14. Jun, 13:42
klint es lautstark von der fussballtribüne. pfeifen. klatschen. schreien. höhlenmenschen? fussball ist nicht nur aufgrund seiner budget-aussichten marketingstrategisch abgekatet. genauso wie boxen, ect. überall da..wo es um viel geld geht.
die männer auf dem rasen jammern, humpeln, foulen sich. trampeln beschwingt über den rasen, flink wie hasen, plump wie wilde riesen. der moderator schreit enthuastisch ins mikro, erzählt die geschichte über 20 jahre griechischen fussballs oder über anekdoten über den zauberhaft eleganten portugiesischen fussball.
"wo ist der geblieben?" fragt mich der moderator. so wenig strategie innerhalb einer aktion, denk ich mir. wieviele abstufungen können da noch differenziert werden? ein ball im römischen löwenkäfig. fussball verkörpert die träume aller jungs. aller älteren jungs. immer besser sein wollen. als ein anderer breitengrad. ihr kampfverhalten. wer ist besser?! anstatt zusammen. wir benötigen wettbewerbe? nein. wie benötigen teamfähigkeit! wir benötigen respekt und toleranz. und keinen schwarz-weiss gepunkteten ball der mit dem fuss von einem tor zum anderen getreten wird. der wahnsinn ist der 7 meter mal 2 meter grosse riesentor; wenn der ball das tor trifft rastet die eine hälfte des publikums vollkommen aus. gehässigkeit und argwohn, neid und später schlägereien.
die männer tragen t-shirts mit maximal 3 farben, um sich besser zu unterscheiden. darauf ist eine zahl geschrieben von 1 bis 10. so weit kann sicher jeder zählen, um die weltweite akzeptanz und eine grosse bevölkerungsdichte zu erreichen. der 11. mann ist der im tor. das simpelste reduziert. für den mann im anzug, der diesen nach hartem tag in die ecke über die stehlampe wirft, das bier von der tanke holt sein bester freund. und so sitzen sie auf der couch. glotzen. brüllen und schreien. bis es die ganze strasse hört. denn SEIN verein hat gewonnen. sie haben es ihnen gegeben. wow. was für eine art von dem perfekten krieg. den hat der testosteron-abgebene mensch benötigt.
ich bin dagegen auch keineswegs besser. orangene fischeier und tamago essend, habe ich nach em werbekongress den nachmittag im la fayette verbracht. im rudel meiner vertrauten: einer freundin.
wir haben die idealsten ud deswegen gleichen interessen. unsere schönheit mit pfauenfedern zu schmücken stolzieren wir auf hohen stilettos über den mamormagen des department stores, der dabei grausam quietschende geräusche macht. den neid anderer frauen erweckend und höflich immer vielen dank sagen, um genau diesen eindruck nicht zu erwecken. obwohl wir es wissen. dass wir besser sind.
jetzt schmerzen meine beine vom vielen stehen und laufen. den ganzen tag stehen, ehemalige kommilitoninnen und profs getroffen. ich bin ein nasser sack auf der couch und glotze fussball mit einer zigarette im mundwinkel. wie weit wird es noch gehen? wenn der adrenalin sinkt.
electro_cute - 14. Jun, 13:37