seit längerem hab ich das gefühl, dass nachts beim autofahren die autos in der ferne verschwommen sind. beim scharf stellen am horizont wird mir schwindlig und ich fühl mich unsicher.
also, gehts auf zum doktor. an dem tag ist auch nicht viel los und ich komm sofort dran.
der arzt macht alle tests mit mir und anschließend heißt es dann: haben sie momentan stress? ihre augen sind im tadellosen zustand!
ich hasse sowas. ich bin immer gesund, blutwerte top, augen im perfekten zustand und anscheinend spielt mir meine psyche bei allem ein streich.

ich erwähn mein auto, dass ja ein engländer ist und ich vielleicht seitdem ich es habe mich unsicher fühle.
er meint er hat auch 2 engländer. dabei sieht er aus dem fenster und fragt, ob ich mal mit dem e-type fahren möchte.
in meinem herz hüpft es. ich finde zwar den xjs besser als den e-type. aber ich hab ihn letztens gesehen in der werkstatt.
er ist schon sehr hübsch und sehr elegant. mir etwas zu auffällig. wann kann man den schon fahren? und wahrscheinlich in tradition nur mit einem jungem mädchen. ich mein...einer frau. ich werd schließlich 30! oh my god!

ich lenke ab und erzähl, dass meine ma auch einen range rover besitzt und sie nun einen neuen braucht und ich ja in dem auto groß geworden bin und welche werkstatt er benutzt und so reden wir noch ein paar minuten bis ich etwas verwirrt die praxis verlasse.

aber...nicht er...aber ein arzt ist eine neue option. zumindest kann ich mich mit denen unterhalten, ohne dass die bei dem wort golf zusammen zucken und es ihnen realitätsfern erscheint. immerhin ist meine familie ein integraler bestandteil in meinem leben und ich versteh so langsam, dass ich deswegen keinen kreativen student mehr mit labiler vergangenheit möchte.

ich möchte jemanden mit dem ich die welt bereisen kann und der an der receiption nicht aufgeregter als ich ist.
oh my god. ich hätte ja selbst nie gedacht, dass es bei mir so anfängt. aber nun ist es soweit. und ich bin hier falsch. in dieser stadt. in diesem viertel. in dieser szene. gibt es nur billigen ersatz für das was mir zusteht.