wie jedes mal wenn ich aus der heimat komme fahr ich zurück im mutter-kind-abteil. dieses mal sitzen 1 mädchen mit pinken haaren und 1 punk mit neongelben iro im abteil. der junge punker ist total aufreget und hilft uns bei unseren koffern und dem kinderwagen. er holt uns kaffee, kekse und snicker. er ist der fürsorglichste vater den man sich nur wünschen kann. doch er geht im zug on tour und hat einen freund im restaurant gefunden. mit ihm zischt er die 4 stunden locker an die 10 bier weg und am ende pöbelt er rum, rülpst laut und macht eine demo durch den zug gegen die bahn. er sagt, dass er nun ruhiger geworden ist seitdem das kind da ist und er weniger trinkt und dass er aber noch 2 sachen planen muss (dem kindervergewaltiger von berlin eine reinhauen) und mit 100prozentiger sicherheit festgenommen wird. ich denke er hat adhs und weiß genau wie ich ihm helfen kann. später unterhalte ich mich mit der jungen pinkhaarigen lady. ihr baby ist 2 monate alt. sie ist die coolste und lässigste und liebste mutter die ich je in so einem abteil getroffen hab. ich hatte auch mal ihre haarfarbe erzähle ich ihr. sie erzählt mir, dass sie seit 5 jahren allergisch gegen alkohol ist, dass sie vor dem kind obdachlos war und im winter nicht wusste wo sie schlafen soll. sie war aupair in nizza. sie ist so hübsch und so cool wie ich mir eine mutter meines vertrauens vorstelle. aber sie tut mir etwas leid, weil ihr freund sie bepöbelt und sie sich bemüht es vor uns zu vertuschen. ich bekomme sofort einen sozialarbeiterinnenflash und will sie retten. hab nun ihre nummer und freu mich wenn ich SIE treffe und ihr einen weg in die richtige richtung weisen kann.

toyboy finden
was noch?
ach so, abnehmen und yoga machen, malkurse absolvieren und kunstprojekte ansteuern. kurzfilme planen, über den roten teppich der berlinale schreiten, viel rauchen, nicht so viel rauchen, die sau raus lassen, es locker angehen lassen, putzen, mich hübsch im solarium bräunen, zur maniküre gehen, nette kleidchen anprobieren und sensationelle schuhe kaufen.

haha und der ganz normale wahnsinn kehrt zurück. wenn man 4 wochen in einer art dorf gewohnt hat fällt einem das erst wieder auf. ich möchte nur zigaretten und bier holen doch beide spätkioske vor der haustür haben zu. ich pilger zum inder meines vertrauens, aber die inderin ist aufgeregt, weil sie 2 englisch-sprachigen tussen nicht das vernünftige restgeld rausgegeben hat und 3 andere inder aus der küche sich solidarisch neben ihr aufbauen. nach langer debatte bin ich endlich an der reihe und frag nach einem zigarettenautomat. ja, sie raucht nicht, sagt sie nur. ich verlasse den inder und steuer die neue bar nebenan an. dort gibt es nur - wie heißt die marke - whatever aber ich bekomm kein bier. als ich wieder raus geh fragt der alte weißbärtige opa der am inder vorbei kommt ob ich nicht seine begleitung für die nacht bin. ich sag, dass ich zu meinem kind muss und er meint, dass männer ja wie kinder sind. ich rate ihm zu der kneipe um die ecke zu gehen und er lacht und sagt ich soll von ihm träumen. verdutzt steh ich wieder in meinem treppenhaus und erinner mich an mein bier und finde mich 2 sekunde später (auf schlittereis) im inder wieder wo ich das bier erhalte und glücklich nach hause schlitter.